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  neue presse:
 Claudia Krug erfüllt verrückte Modewünsche
 von Jörg Worat
 Hannover. Bühnenkünstler, aufgepasst! Benötigen Sie 
              ein extravagantes Kostüm? Eines aus Metall etwa?Soll es elektrisch 
              beleuchtet sein oder brennen? Dann erzählen Sie doch Claudia 
              Krug von Ihren Wünschen.
 
 Mode, Kostüm, Experimentaldesign steht an der Werkstatttür 
              der 31jährigen Hannoveranerin. Grade hat sie neue Räume 
              in der Isernhagener Str. 30 a bezogen, vorher war sie am Lindener 
              Marktplatz zugange.
 Bei der Einweihungsparty war erstaunliches zu beobachten. Eine junge 
              Damen verteilte in einem Autokostüm Erdbeeren, eine andere 
              erschien als Nixe mit einem Tablett kristallblauer Drinks, eine 
              dritte glitzerte wie ein futuristischer Weihnachtsbaum. Nur einige 
              Beispiele von vielen  natürlich handelte es sich durchweg 
              um Entwürfe der Hausherrin.
 Im reinen Modesektor, so findet Claudia Krug, die an der Fachlichen 
              Ausbildungsschule für Damenschneiderei und Modedesign (FADM) 
              gelernt hat, sei ihr Stil  relativ schlicht. Ich mag es dabei 
              nicht so verspielt, arbeite lieber mit klaren Formen und einzelnen 
              Highlights wie etwa originellen Verschlüssen.
 Dafür tobt sich die angenehm unaffektierte Frau im Kostümbereich 
              so richtig aus. Es macht mir Spaß, mit spröden, 
              sperrigen Materialien zu arbeiten. Mit Pappmachee oder Drahtgewebe 
              zum Beispiel.
 Die Tänzerin und Choreographin Helga Gundlach, einst bei Chapeau 
              Claque, benötigte für einen Walk Act, der stets 
              in engem Körperkontakt mit dem Publikum endet, eine spezielle 
              Konstruktion: Es muss eine gewisse Steifheit haben, aber auch 
              flexibel sein.
 Ich habe mir über die Statik viele Gedanken gemacht, 
              sagt Claudia Krug. Sie entwarf schließlich ein Kostüm 
              aus Trikotstoffen, Schaumgummi, Stretch-Lack und ein bisschen 
              Plastik. Das Ergebnis ist ein wenig von dem Roboter 
              C3PO aus dem `Krieg der Sterne` inspiriert, hat aber auch 
              durchaus eine dezente Eleganz.
 
 Feuer gefällig? Der Braunschweiger Künstler Hannes Malte 
              Mahler wiederum will für seine Performance Firmitas IV 
              mit einem uniformartigen Outfit in einem Militär-Wachhäuschen 
              stehen. Auch damit hat die Kostümspezialistin keine Probleme.
 Und einen ganz besonderen Wunsch hat Olaf Krüger alias Elke 
              Winter: Er setzt bei seinen Auftritten als Entertainer(in) 
              im Krefelder Varieté Seidenfaden auf feurige 
              Effekte:Ich werde jeden Abend in Flammen aufgehen.
 Für die Zündel-Einlagen verwendet Claudia Krug Pyro-Papier 
              und Pyro-Faden: Das sind Materialien, die sehr schnell mit 
              großer Flamme rückstandsfrei verbrennen. Wann immer 
              Frl. Winter mit ihrer Zigarette den entsprechenden Kostümteilen 
              nahe kommt, fängt`s an zu lodern...
 Preise?  Bei mir kann man eine Mütze für 60 Mark 
              bestellen oder auch ein elektrisches Kostüm für 4000 Mark 
              ,sagt die experimentierfreudige Designerin. Wer Feuer gefangen hat: 
              Die Telefonnummer ist 0511 / 336 03 58.
 
  
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